Zurück

Digitalisierung ausgebremst wegen der Kreisfreiheit? Was für ein Blödsinn

7. August 2018

Wie angekündigt, wollen wir zu dem Interview zur Kreisfreiheit im aktuellen @SPAZZ Stellung nehmen (Beitrag 3):

„Die sollten sich heute viel mehr darum kümmern, die Verwaltung zu digitalisieren und auf den Neuaufbau analoger Strukturen verzichten. Die haben keine Ideen, wie man die Digitalisierung umsetzt und deshalb sagen sie, zurück in die Vergangenheit.“

Das ist vielleicht plakativ, entspricht aber nicht der Wahrheit. Die Stadt beschäftigt sich mit wichtigen Themen der Digitalisierung und ist hier auf einem guten Weg. Der Übersicht halber nur ein paar Stichworte: Einführung der E-Akte, die Neu-Ulmer Zukunftsgespräche, die Zusammenarbeit mit ulm.digital, ÖPNV-Planung unter Berücksichtigung von Digitalisierung, Bereitstellung von WLAN, etc. Und by the way: Das Geodatenportal der Stadt ist eines der führenden in Süddeutschland.

Im Übrigen: Kann sich jemand ernsthaft vorstellen, dass ein Mitarbeiter irgendwann mal beschlossen hat „Oh nein, da kommt was… Es heißt Digitalisierung… Lasst uns schnell ein anderes Thema finden! Ach ja, ich hab’s: mögliche Kreisfreiheit, mehr Aufgaben, mehr Arbeit, keine Digitalisierung…“? Das kann doch niemand ernsthaft glauben.

Auf die Erklärung, warum „die Digitalisierung“ verlangsamt werde, wenn Neu-Ulm kreisfrei würde, bin ich übrigens sehr gespannt. Wenn ich es richtig verstehe, ist Digitalisierung eine Entwicklung, die sich länder- und gesellschaftsübergreifend vollzieht. Wie soll eine einzelne Stadtverwaltung diese gesamtgesellschaftliche Entwicklung bitte verlangsamen bzw. wäre es nicht ein schlechtes Zeichen, wenn eine einzelne Stadtverwaltung dies könnte?

Waltraud Oßwald

Interview