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Ein Juwel der Stadt wird saniert

26. Februar 2019

Umfassende Sanierung der Stadtpfarrkirche St. Johann Baptist in Neu-Ulm
Auf Einladung der CSU-Stadtratsfraktion erläuterten Pfarrer Markus Mattes und Architekt Heisler in der Fraktionssitzung am 25. Februar 2019 den Stadträten/-innen die umfangreichen Arbeiten zur Außen- und Inneninstandsetzung der Kirche St. Johann Baptist.

Ausgelöst durch statische Probleme wurden in der Kirche sehr umfangreiche Arbeiten ausgeführt u.a. Einbau von Zugankern, Verpressung von Rissen im Mauerwerk, Sanierung von Bewehrungsteilen und Behebung von Schäden an der Außenfassade inklusive der Dachkonstruktion und der Dacheindeckung. Die Arbeiten zur Instandsetzung der Kirche mit geplanten Baukosten von über 4 Mio € sollen Ende 2019 abgeschlossen sein. Die CSU-Fraktion wünschte den beiden „Machern“ der Kirchensanierung einen weiterhin reibungslosen Verlauf der Bauarbeiten. Wir freuen uns sehr auf die renovierte Kirche St. Johann Baptist.

Hintergrundinformationen:

Die Kirche St. Johann Baptist wurde als Garnisonskirche 1857 erbaut. Sie ist heute die katholische Pfarrkirche der Pfarrgemeinde St. Johann Baptist. Die Kirche wurde 1922 bis 1926 und nach dem Zweiten Weltkrieg von Dominikus Böhm erweitert und architektonisch zur jetzigen Form umgestaltet. Eine letzte umfassende Restaurierung von 1980 bis 1985 gab dem Kircheninneren das heutige Aussehen. Nach Aussagen von Fachleuten gehört St. Johann Baptist weltweit zu den bedeutendsten Kirchenbauten des 20. Jahrhunderts in expressionistischen Stil.

Ihr imposantes Aussehen mit dreiteiligem Portal und der Kreuzigungsgruppe als Krönung verdankt sie dem bedeutenden Kirchenbauer Dominikus Böhm, der in den 20er Jahren den Auftrag erhielt, die Kirche umzubauen und zu erweitern. Diese Erweiterung war jedoch so umfangreich, dass sie nahezu einem Neubau glich. Heute zeigen nur noch die Ostteile die neuromanischen Formen des früheren Baus. Für Böhm aber wurde St. Johann Baptist zum Schlüsselbau seiner Laufbahn als Meister einer wegweisenden sakralen Baukunst im deutschsprachigen Raum. Der Bildhauer Reinhold Alexander Grübl griff die Raumideen Böhms auf und stimmte die Innenausstattung darauf ab. Besonders die Einbeziehung des Lichts spielt im Inneren der Kirche eine tragende Rolle. Auch der Expressionismus hat dem Inneren der Kirche seine Note verliehen, was deutlich an den kantig-linearen Formen und dem effektvollen Einsatz von Licht zu erkennen ist. Besonders eindrucksvoll ist dabei die Taufkapelle mit der Taube des Hl. Geistes, welche in dem von oben einfallenden Licht über dem Taufbecken schwebt. Vor der Kirche steht ein geflügelter Markuslöwe mit aufgeschlagenem Evangelienbuch. (Quelle Tourist Information Ulm/Neu-Ulm)

Johannes Stingl, Waltraud Oßwald

Die nachfolgenden Fotos zeigen einzelne wenige der Schadenszustände, die mit großem Aufwand saniert werden müssen. Die Fotos wurden uns freundlicher Weise vom Architekturbüro „heisler architekten“ aus Um zur Verfügung gestellt.