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Große Dinge werfen ihre Schatten voraus

20. Dezember 2017

Bei der gestrigen Stadtratssitzung bekamen wir einen ersten Eindruck, in welche Richtung die Planungen für einen Neubau auf dem Gelände des jetzigen LEW-Geländes gehen können. Ein „Testentwurf“ gab erste Einblicke.

Stellungnahme der CSU-Stadtratsfraktion Neu-Ulm:

Sitzung Stadtrat am 19.12.2017, Tagesordnungspunkt 2: LEW-Gebäude, Informationen zum Testentwurf

„Wir freuen uns, dass frühzeitig und umfassend Überlegungen zur weiteren Nutzung des LEW-Grundstücks angestellt werden und begrüßen das Verfahren rund um den „Testentwurf“ einschließlich der Betrachtungen über die Wirtschaftlichkeit. Die Wirtschaftlichkeit auch aus Sicht von möglichen Investoren zu betrachten ist ein wichtiger Bestandteil des Verfahrens. Es bietet aus unserer Sicht die große Chance am Ende des Verfahrens, einen Vorschlag für ein funktionales, architektonisch ansprechendes und auch wirtschaftlich realisierbares Gebäude zu erhalten.

Das LEW-Grundstück in der Innenstadt Neu-Ulms ist für die weitere Entwicklung der Stadt Neu-Ulm ein „Schlüsselgrundstück“. Es dürfte wohl auch eine der letzten „frei“ werdenden Baulichkeiten sein, auf der die Stadt die Möglichkeit hat, einen „Publikumsmagneten“ mitten im Zentrum Neu-Ulms zu erstellen, der entsprechende „Strahlkraft“ über Neu-Ulm hinaus entfalten könnte, und auch entfalten muss. Beispielsweise hat der seinerzeitige CSU-Antrag zum Hundertwasser-Haus aufgezeigt und verdeutlicht, dass die Stadt an diesem zentralen Punkt die einmalige Chance nutzen muss, ein architektonisch herausragendes und gleichermaßen funktionales Gebäude zu realisieren. Dies gebieten auch die laufenden Überlegungen zur Sanierung und Aufwertung der Ludwigstraße.

Ein solches besonders bedeutsames Bauwerk wird natürlich in Planung und Vorbereitung viel Zeit in Anspruch nehmen und die Planungs- und Vorbereitungskosten vermutlich höher liegen als bei einem reinen Zweckbau. Bei rund 50 bis 55 Mio € Kosten für das Gesamtobjekt halten wir diesen Einsatz von Räumen für den Mehrgenerationentreff für sinnvoll.

Wir sehen das neue Verwaltungsgebäude auch in der Version „Kreisfreiheit“ am Standort des alten Parkhauses in der Bahnhofstraße.

Die geplanten Nutzungen Dritter mit Gastronomie, Gewerbe, Büros und Wohnen sind bei den derzeitigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erfolgsversprechend und für Investoren interessant. Bei der Wohnungsgröße haben wir etwas Zweifel, ob sehr kleine Wohnungen oder Mikroappartements an dieser Stelle der richtige Ansatz sind. Das LEW-Grundstück ist eine attraktive Wohnlage, in der auch größere Wohnungen angeboten werden sollten.

Die geplante Tiefgarage am Heiner-Metzger-Platz entspricht der Linie, die wir bereits bei der Tiefgarage im Südstadtbogen als die richtige erkannt haben. Die 50 bis 100 vorgesehenen öffentliche Stellplätze sind dort gut „angesiedelt“.

Die beiden Abwicklungsmodelle d.h. Investorenwettbewerb und Eigenrealisierung, die jetzt noch näher untersucht werden, halten wir für gleichberechtigte und diskussionswürdige Optionen. Nach gegenwärtigem Stand haben wir bei 50 Mio € in der Eigenrealisierung der Stadt schon etwas Sorge, dass diese Summe nicht so ohne weiteres im Stadthaushalt in den nächsten Jahren unter zu bringen sein wird. Eventuell könnte eine städtische Projektgesellschaft hier eine gute Alternative sein.

Insgesamt wünschen wir allen Beteiligten eine erfolgreiche Planungs-/Genehmigungsphase in den Jahren 2018 und 2019 und eine „zügige“ Bauphase von 2020 bis 2022“.

Johannes Stingl“

Skizze von Büro Albrings – Müller AG, Stuttgart