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Was ist daran seriös?

14. November 2018

Das Thema der angestrebten Kreisfreiheit Neu-Ulms bewegt auch dieser Tage erheblich die Gemüter. Die Diskussion wurde erneut angefacht durch ein sogenanntes „Gutachten“, für das sich aber nicht wirklich jemand als Auftraggeber hervorheben will.

Der Verfasser dieser Abhandlung hat offensichtlich auf eigene Veranlassung hin diese erstellt und weigert sich aber beharrlich, die nach seinen Aussagen über 400 Seiten starke Langfassung den Neu-Ulmer Stadträten oder der Stadtverwaltung zur Einsicht zu geben. Eine achtseitige Zusammenfassung muss aus Sicht des Verfassers der interessierten Öffentlichkeit einschließlich der Stadt Neu-Ulm also reichen, um mit ungläubigen Staunen die Thesen des Verfassers nachzuvollziehen.

Gleichzeitig aber behauptet er (als Einzelperson), dass alle Beteiligten bei einer Kreisfreiheit angeblich verlieren würden und stellt die utopische Zahl von 75 Millionen Euro Kosten für die Stadt in den Raum. Wohlgemerkt, ohne dass diese Zahl nachgeprüft werden kann. In der Zusammenfassung des angeblichen Gutachtens findet man keine Unterschrift und der Verfasser ist nicht erkennbar. Er besteht darauf, dass die Ausarbeitung sein Eigentum sei, was ja richtig ist, wenn ihn niemand dafür bezahlt hat.

Wie erklärt man sich dann aber, dass er sich ohne dafür bezahlt zu werden ja offensichtlich über Monate hinweg die Mühe gemacht hat eine solche Menge an Papier zu fertigen, um dann die Richtigkeit seiner Behauptungen nicht zu beweisen oder nachprüfen zu lassen? Sinn eines glaubwürdigen Gutachtens ist es doch, dass alle Betroffenen zum einen oder anderen (bisher unbewiesenen) Punkt Stellung nehmen können. Seltsam ist auch, dass man über das „Institut“ des Verfassers außer der Neu-Ulmer Adresse keine aktuellen Infos im Internet finden kann und es wohl hier in Neu-Ulm auch keiner kennt.

Es bleiben also viele Fragen offen.

Waltraud Oßwald