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Bus Radip Transit – eine Chance für Neu-Ulm?

1. Juni 2017

Kann BRT eine Baustein zur Lösung innerstädtischen Verkehrsprobleme sein?

Um hier etwas tiefer in die Materie einsteigen zu können, hatten der Verein WIN (Wir in Neu-Ulm), die Glacis-Galerie Neu-Ulm und die CSU-Stadtratsfraktion eingeladen. Experten von Evobus informierten bei dieser Veranstaltung über Möglichkeiten, wie mit dem Potential des „Bus Rapid Transit“ der Öffentlichen Personennahverkehr verbessert werden könnte.

Die Fraktion und WIN wollten sich und die Gäste kundig machen über neue Möglichkeiten, ob und wie möglichst emissionsfreie, schadstoffarme Stadtbusse für eine Verbesserung des ÖPNV in Ulm und Neu-Ulm mit dem System BRT beitragen können.

Die Diskussion über die anstehende Umgestaltung der Ludwigstraße hat gezeigt, dass auf innovative Konzepte für den ÖPNV zur Lösung innerstädtischen Probleme nicht verzichtet werden kann. Wohin der Weg dabei führt, ist noch völlig offen. Aber eines dieser Konzepte könnte neben dem Ausbau der Elektromobilität das „Bus Rapid Transit“-System sein, das als öffentliches Transportsystem die Vorteile des schienengebundenen Verkehrs mit den Vorteilen des straßengebundenen Verkehrsmittel Bus vereint.

Mit Herrn Axel Stokinger, Geschäftsleiter Vertriebsorganisation Deutschland, und den Herren Richard Mejia und Christoph Rethmann von Daimler Buses, konnten wir ausgewiesene Experten für das Thema gewinnen. Mit hochinteressante Zahlen und Fakten zu autonomem Fahren, der Elektrifizierung des ÖPNV und zum qualitativ hochwertigen, systembasierten öffentlichen Verkehr mit „Bus Rapid Transit“ weckten die drei Herren das Interesse der Zuhörer.

Wenn wir nur ein Beispiel der Darstellungen nehmen, das Herr Rethmann nach einer Analyse der örtlichen Möglichkeiten darstellte, lohnt es sich auch in Ulm/Neu-Ulm darüber nachzudenken:

150 Pkws könnten durch einen Bus ersetzt werden (z. B. Modell Capa City), dieser kann bis zu 191 Fahrgäste aufnehmen. 1 Fahrzeug (Bus) kostet ca. 485.000 €uro – im Vergleich dazu ein Fahrzeug Straßenbahn ca. 2.5 Mio. €uro. Die fortlaufenden Kosten (Betriebskosten) sind bei der Straßenbahn im Vergleich zum Bus teilweise 3 – 4 mal so hoch.

Wohin auch immer die Planungen gehen, die verkehrlichen und finanziellen Möglichkeiten und Auswirkungen sollten auch für dieses System für unsere Stadt geprüft werden.

Waltraud Oßwald

Fotos: CSU, Grafiken aus der Präsentation von Daimler Buses