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Mobilität von Menschen ohne Auto verbessern

29. Januar 2020

Auf CSU-Antrag werden drei Mitfahrbänke in drei verschiedenen Ortsteilen für eine Testphase von zwei Jahren aufgestellt.

Sitzung Technischer Ausschuss am 29.01.2020, TOP 5 Mitfahrbänke – Antrag der CSU-Fraktion vom 06.11.2019

Stellungnahme der CSU-Stadtratsfraktion Neu-Ulm:

„Besten Dank für die sehr zügige Ausarbeitung der vorliegenden Beratungsunterlage. Wir freuen uns, dass zunächst mal drei Mitfahrbänke eingerichtet werden sollen.

Wir haben diesen Antrag im November 2019 eingereicht, um in bestimmten Bereichen der Stadt oder Zeiträumen mit längeren Taktzeiten im öffentlichen Personennahverkehr die Mobilität von Menschen ohne Auto (Jugendliche, Ältere usw.) zu verbessern. Auch die bessere Vernetzung unserer Stadtteile untereinander und natürlich mit der Kernstadt war ein Beweggrund für uns, dieses Konzept zu verfolgen. Als Teil eines neuen Mobilitätskonzepts soll mit den Mitfahrerbänken auch ein Beitrag zum Umweltschutz geleistet werden, da viele Fahrzeuge häufig mit nur einem Fahrer besetzt sind. Die Europäische Union fördert derartige Projekte im ländlichen Raum über ihr Maßnahmenprogramm LEADER.

Durch das Platz nehmen auf dieser Bank signalisieren die Wartenden, dass sie auf eine spontane, kostenlose Mitfahrgelegenheit im Pkw zu einem bestimmten Ziel erhoffen.

Die Bänke werden in der Regel an viel befahrenen Straßen in der Nähe von vorhandenen Bushaltestellen bzw. Haltebuchten aufgestellt. „Notfalls“ muss der/die Wartende ggf. den ÖPNV benutzen können und wir setzen auch darauf, dass der Fahrgast über die Mitfahrbank nicht nur „weg kommt“ sondern auch Rückfahrmöglichkeiten dann vorhanden sind. Wir brauchen da eine auffällige Farbgebung und Beschilderung der städtischen Mitfahrbänke und ein Hinweisschild mit verschiedenen Zielorten (z.B. Supermarkt, in den nächsten Ort, zur nächsten Bahn/Bus-Anbindung etc.). Es könnte auch eine App für Smartphones angeboten werden, mit der die Standorte der „Mitfahrbänkle“ in der Region abgerufen werden können, wir setzen ja auf die Digitalisierung.

In der Praxis wird das Vertrauensverhältnis zwischen Autofahrer und Fahrgast und umgekehrt eine große Rolle für den Erfolg des Projekts spielen.

In Oberfranken hat das bewährte Konzept der Mitfahrbänke auch die Jury des Preises „Helden der Heimat“ der Adalbert-Raps-Stiftung überzeugt: In der Kategorie „Mobilitätshelden“ landete das Projekt des Demographie-Kompetenzzentrums Oberfranken auf dem zweiten Platz. Dieser ist mit 5.000 Euro dotiert, das Geld fließt zu 100 Prozent wieder in das Projekt. Vielleicht werden wir in Neu-Ulm mit unseren Mitfahrbänken auch noch zu „Helden der Heimat“ und zu „Mobilitätshelden“. Wir sollten das jedenfalls versuchen.

Die CSU-Fraktion wird dem vorliegenden Beschlussvorschlag gerne zustimmen.“

Johannes Stingl