Ein wichtiges Neu-Ulmer Denkmal muss glänzen können
27. November 2024Ein Thema, das die CSU und JU schon Jahre beschäftigt, ist der Erhalt und die Sanierung der Glacis-Anlagen bzw. der Bundesfestungsanlagen auf Neu-Ulmer Gebiet. Wir wollen unsere „Schmuckstücke“ erhalten.
„A n t r a g
Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,
in Bezug auf die Anfrage des JU-Stadtrates Patrick Bais vom 12.11.2024 möchten wir diese durch einen Antrag bekräftigen.
Unsere verhältnismäßig junge Stadt hat eine interessante und würdigende Geschichte. Vor allem natürlich der Bau der Bundesfestung Ulm mit ihrer Vollendung 1859 stellt sich in Ulm und Neu-Ulm bis heute mit entsprechender Bebauung dar. Überall dort, wo die Sanierung finanziell und zeitlich gelungen ist, sind dies Schmuckstücke „geworden“ – Beispiel Caponniere 4.
In Ulm werden, auch im Zuge der Vorbereitungen und Umsetzungen zur Landesgartenschau einige dieser Bauwerke saniert und dadurch gewürdigt und hervorgehoben.
Wir möchten beantragen, dass folgende Punkte geprüft und im zuständigen Ausschuss dargelegt werden:
- Wie viele Gebäudekomplexe der Bundesfestung sind es in Neu-Ulm?
- In welchem Zustand sind diese?
- In welchem Umfang (in DM/EUR) wurde in Vergangenheit je Objekt saniert
- Gibt es eine Übersicht?
- Gibt es einen Plan, wann und wie und in welchem Umfang saniert wird?
- Stehen Objekte bereits in einem sehr kritischen Zustand?
- In welchem Umfang werden Sanierungskosten hierfür für die nächsten Jahre geplant?
Begründung:
- Die Anlagen im Glacis West:
- Die Caponniere 6 wurde notdürftig saniert. Es wurde festgestellt, dass eine umfangreichere Sanierung dringend notwendig ist, damit der Teil der Bundesfestung nicht noch mehr Schaden nimmt. Dazu gehören aber auch die Poterne 8, das Memminger Tor und das Vorwerk 14. Mit dem wohl einzig wirklichen Denkmal kann Neu-Ulm nur glänzen, wenn es denn in Schuss gehalten wird. Aber dafür ist absehbar kein Geld im Haushalt zu finden. Die regulär eingetakteten Sanierungskosten decken nur notdürftig das dringendste. Die Caponniere 6 ist 2027 mit 50 T € im Haushalt, weitere Teile bei einer derzeitigen Kostenschätzung von ca. 4,5 Mio. €. vermutlich erst ab 2028 dran.
- Der Wasserspielplatz neben der Veranstaltungsbühne: Die damals teure Planung ist schon lange fertig und vom Rat beschlossen. Es wurde aber nur in kleinem, abgespecktem Umfang, saniert.
- Wir haben gesehen, wie lange es bei der Caponniere 4 gedauert hat, wieviel Mühe und Druck auch aus der Politik erforderlich war und wieviel Geld es gekostet hat, den heutigen Zustand herzustellen.
- Die Kosten im Denkmalschutz haben sich seit 2023 mehr als verdoppelt, trotzdem ging nur sehr wenig voran. (Haushaltsstelle 03150-A03).
Für uns als CSU/JU wird es einfach problematisch, wenn Projekte fertig geplant und im Rat auch beschlossen wurden und dann nichts passiert. Irgendwann wird dann wieder umgeplant, was weiteres Planungsgeld und Zeit beansprucht.
Wir müssen unsere Bauwerke in Schuss halten, auch wenn es finanziell weh tun wird. In Schuss halten deshalb, weil wir nicht abschätzen können, wann wir den nächsten dringenden Sanierungsfall bekommen und dass wir einige Objekte einfach nicht mehr schieben dürfen, um die Kosten nicht noch weiter in die Höhe zu treiben.
Wir haben glücklicherweise die Sanierung des Wasserturms im Wiley auf den Weg gebracht, der weit jüngeren Datums ist und ebenfalls für die Stadt ein wichtiger „Orientierungspunkt“ ist. Diesen Weg sollten wir weitergehen.
Vielen Dank!“
Patrick Bais, Waltraud Oßwald
(Fotos: CSU)