Eine Ära geht zu Ende
30. April 2020Nach 16 Jahren scheidet Gerold Noerenberg als Oberbürgermeister der Stadt Neu-Ulm aus seinem Amt aus und geht in den Ruhestand. In der letzten Sitzung seiner Amtszeit verabschiedet sich die CSU-Fraktion von ihm mit einer Würdigung.
„Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
Kolleginnen und Kollegen,
die CSU-Fraktion bedauert es sehr, dass die Verabschiedung der ausscheidenden Kolleginnen und Kollegen aus dem Rat und Ihr Abschied als Oberbürgermeister nicht in gebührendem Rahmen mit dem Gesamtstadtrat und der Bevölkerung gewürdigt werden kann, sondern nur (verzeihen Sie den Ausdruck) mit einer Rumpfmannschaft.
Trotzdem möchte ich im Namen der CSU-Fraktion allen scheidenden Ratsmitgliedern ein Danke für die jahrelange Zusammenarbeit sagen.
Unser besonderer Dank geht an Sie, Herr Oberbürgermeister.
Sie haben in den vergangenen 16 Jahren Neu-Ulm als Stadtoberhaupt erfolgreich durch alle Höhen und Tiefen geführt.
Dank Ihres großen Fachwissens, der manches Mal auch erforderlichen Hartnäckigkeit, ihrem Durchsetzungs- und Durchhaltevermögen steht heute unsere Stadt so hervorragend da. Sie und wir können stolz sein auf das, was Sie in Ihrer Amtszeit erreicht haben.
Auch in überörtlichen Gremien, unter anderem als Vorsitzender im „Arbeitskreis Große Mitglieder im Bayerischen Gemeindetag“, haben Sie Ihre Stärken zum Wohl der Bayerischen Städte und Gemeinden und damit auch für Neu-Ulm eingebracht.
Dank Ihrer Arbeit ist Neu-Ulm zu einem starken Partner für den Landkreis, für unsere Schwesterstadt und für die Region geworden. Wir sind mit Ulm zu einer großen Doppelstadt und Innovationsregion zusammengewachsen.
Städtebaulich hat sich Neu-Ulm unter Ihrer Regie positiv weiterentwickeln können mit neuen Baugebieten, Gewerbeansiedlungen und der Erweiterung der Hochschule. Wir haben in der Innenstadt endlich ein großes Einkaufszentrum – das war einer der wichtigsten Schritte zur Belebung der Stadtmitte.
Dabei haben Sie aber auch nie die Stadtteile vergessen, die sich entsprechend entfalten konnten.
Der enge Kontakt zur Wirtschaft und ein offenes Ohr für Vereine war für Sie stets ein wichtiges Standbein Ihrer Arbeit.
Die Kinderbetreuung stand bei Ihnen ganz oben auf der Agenda, was wir heute an der Mark-Twain-Schule, der in Planung befindlichen Grundschule Burlafingen und dem ständigen Ausbau von Kinderbetreuungsplätzen sehen können.
Es gäbe noch unendliche viele Beispiele, wie Sie Neu-Ulm zur „jungen, dynamischen Stadt“ gemacht haben – manches Mal gegen den Widerstand Einzelner und trotzdem immer mehrheitlich mit dem Stadtrat und immer zum Wohl der Bürger.
Und manches Mal auch mit unkonventionellen Methoden – wir erinnern uns hier gerne an die Verhinderung des Naziaufmarsches auf dem Rathausplatz.
Sie haben Lob erhalten, Kritik einstecken müssen und einmal kam es sogar zu einem schweren körperlichen Angriff – und trotzdem haben Sie unbeirrt Ihr Bestes für Neu-Ulm gegeben. Frei nach dem Motto von Jürgen Wilbert: „Wer nie Stein des Anstoßes sein möchte, wird nie einen Stein ins Rollen bringen“.
Uns bleibt jetzt nur, Ihnen für all Ihren Einsatz herzlich zu danken.
Danke zu sagen für Ihre erfolgreiche Arbeit für Neu-Ulm, für die stets vertrauensvolle Zusammenarbeit, nicht nur in den 16 Jahre als Oberbürgermeister, sondern bereits vorher schon als Stadtrat, als Fraktionsvorsitzender und als 2. Bürgermeister.
Wir wünschen Ihnen, wir wünschen Dir, lieber Gerold und deiner Gattin Conni einen gesunden, aktiven, aber trotzdem erholsamen „Unruhestand“ und dass du uns als guter Freund und Ansprechpartner verbunden bleibst.
Herzlichen Dank“
Waltraud Oßwald, stellv. Fraktionsvorsitzende