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Kommen wir mit einem blauen Auge davon?

21. Juli 2022

In der Gewissheit, dass man morgen nicht vor der Insolvenz steht, lässt sich das Geschäft vergleichsweise besonnen managen. Das ist eine glückliche Ausgangslage. CSU-Fraktion zum Jahresbericht der SWU.
Sitzung Finanzausschuss am 20.07.2022, TOP 2 SWU Jahresabschluss 2021

Stellungnahme der CSU-Fraktion

„Danke für den vorgelegten Jahresabschluss 2021. Das Jahresergebnis 2021 mit einem Jahresüberschuss von 3,4 Mio. € ist in Anbetracht der Gesamtumstände, z.B. Corona-Pandemie, mehr als respektabel. Unter Herausrechnung der Sonderfaktoren wie Corona ergibt sich ein operatives Ergebnis von plus 5,8 Mio. €.

Das Eigenkapital konnte erhöht werden auf 214 Mio. € (von 207 Mio. €, hiervon Kapitalrücklage 149 Mio. € und Gewinnrücklage 21,5 Mio. €). Die Rückstellungen konnten deutlich reduziert werden, (von 31 auf 9,8 Mio. €), die Verbindlichkeiten sind um 37 Mio. € angewachsen.

Die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm sind für die beiden Städte, für die Stadt Neu-Ulm „ein Fels in der Brandung“, weil sie nicht nur zuverlässig Energie, Trinkwasser und ÖPNV zur Verfügung stellen, sondern auch als beständige „Ergebnislieferanten“ (siehe das Kapitel in der Beschlussvorlage „Genussrechtskapital und städtischer Haushalt“) die Haushalte der Städte stützen. Die Herausforderungen für die Zukunft sind mit den Auswirkungen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine sicherlich nicht geringer geworden und lassen uns z.T. sorgenvoll in eben jene Zukunft blicken.

Neben der Energiewende, der Digitalisierung und Covid-19 gilt es jetzt die Auswirkungen des Ukrainekriegs und der Putinschen Lieferpolitik zu schultern.

Die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm befinden sich aktuell in einer vergleichsweise guten Position. Dieses Geschäft, das früher gern als unsexy und eher bürokratisch betrachtet wurde, hat sich auch in der Corona-Krise als sehr stabil erwiesen. Weil die SWU mittels ihrer Infrastrukturen etwas bereitstellen, das man gerade auch in Krisenzeiten weiterhin verlässlich braucht, nämlich Strom, Gas, Wärme, ÖPNV, Telekommunikation usw. Darin liegt eine enorme Stärke. Dies wird uns auch in schwierigen Zeiten helfen.

Deswegen glaube ich, dass die SWU wirtschaftlich mit einem blauen Auge aus diesen neuen Herausforderungen hervorgehen werden. In der Gewissheit, dass man morgen nicht vor der Insolvenz steht, lässt sich das Geschäft allerdings auch vergleichsweise besonnen managen. Das ist eine glückliche Ausgangslage.

Die Stadtwerke stehen auch für gesellschaftliche Verantwortung. Mit der SWU-Strategie 2030 werden wir den gesellschaftlichen Anforderungen gerecht. Das fordern wir von der politischen Seite auch immer ein. Das halte ich in dieser Situation für wichtig, wenn es um eine soziale Abfederung z.B. bei den wachsenden Energiekosten geht.

Die SWU treiben auch die Energiewende in beiden Städten proaktiv voran z.B. aus Wind und Sonne selbst erneuerbare Energie produzieren. Es sollen ab 2026 alle Busse entweder elektrisch oder evtl. mit Wasserstoff klimaneutral fahren, das Wärmenetz soll dekarbonisiert werden. Das Wasserkraftwerk an der Donau erzeugt seit vielen Jahren schon regenerative Energie.

Alles in allem, so denke ich, braucht uns vor der Zukunft der SWU in mitten von zwei prosperierenden Städten nicht bange zu sein. Die Stadtwerke sind für unserer Daseinsvorsorge systemrelevant. Die Herausforderungen sind sicherlich groß, wir haben aber auch sehr gute Voraussetzungen, um diese zu bewältigen.

Wir werden dem Beschlussvorschlag zum SWU-Jahresabschluss 2021 zustimmen.“

Johannes Stingl