Reizthema: Allgäuer Ring
13. Juli 2017Manche ärgern sich darüber, anderen gefallen sie schon rein optisch nicht. Sollen die umstrittenen Umlaufsperren abgebaut werden oder nicht?
TOP 4 – Sitzung Technischer Ausschuss öffentlicher Lebensraum und Verkehr am 12.07.2017
Rückbau Umlaufsperren am Allgäuer Ring
Stellungnahme der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Waltraud Oßwald für die CSU-Stadtratsfraktion
„Nachdem wir das Thema ja erst vor kurzem hier im Saal ausführlich diskutiert haben, verwundert es schon etwas, dass die Freien Wähler hier derart wieder einsteigen.
Es dürfte niemandem entgangen sein, dass die Stadt kontinuierlich dabei ist, die Wegeverbindungen für Fußgänger und Radfahrer benutzerfreundlicher neu- oder umzubauen.
Jetzt haben wir aber in Neu-Ulm eine Stelle, nämlich den Allgäuer Ring, bei dem dies nicht so einfach aus dem Ärmel zu schütteln ist. Es wurde schon so viel ausprobiert, ohne große sichtbare Erfolge. Die jetzt angebrachten Umlaufsperren werden und müssen auch keinen Schönheitswettbewerb gewinnen.
Aber wenn so wie hier die Umstände eine Verbesserung der Sicherheit erfordern, muss eben auch der einzelne Verkehrsteilnehmer manchmal Nachteile in Kauf nehmen. Es handelt sich um EINE Stelle in der Stadt, in der die Radfahrer bewusst dazu angehalten werden, langsamer zu fahren oder ggf. sogar abzusteigen.
Nach so kurzer Zeit kann noch kein Erfahrungsbericht zeigen, ob die Sperren hilfreich sind oder nicht. Wir sind aber dazu angehalten, die erforderliche Zeit abzuwarten, um den Effekt der Sperren – positiv oder negativ – zu bewerten. Und wenn durch diese Vorsichtsmaßnahmen Unfälle vermieden werden können, müssen wir uns die Zeit auch nehmen. Wir sollten erst einen aussagekräftigen Erfahrungsbericht abwarten, bevor wir entscheiden, wie weiter verfahren wird. Dieser Bericht bietet sich an mit der Vorstellung der Verkehrsunfallzahlen im nächsten Frühjahr.
Die Verwaltung ist den Anregungen der Bürger bereits nachgekommen und hat die Umlaufsperren optimiert. Wie auch die Veraltung schreibt, sind dies nicht die einzigen Umlaufsperren in Neu-Ulm. Und an diesen anderen Stellen haben sich diese Gitter durchaus bewährt und im Rat für kein Aufsehen gesorgt.
Gerade weil am Allgäuer Ring auch viele Kinder und Jugendliche queren, ist für uns das Ziel, eine Verbesserung der Querungs-Situation und mehr Sicherheit zu erreichen, höher anzusetzen als die Beschwerden einzelner Betroffener.
Noch zwei Anmerkungen zum Gutachten:
1) Hier steht u.a., es sei nachzuweisen, dass für den Einbau von Umlaufsperren eine örtliche Gefahrenlage nachzuweisen ist! Wenn hier keine Gefahrensituation vorliegt, wo dann? – Hier hat die FWG wohl vergessen, dem Büro die letzten Statistiken zu übergeben!!!
2) Und die Forderung, die Kfz-Spuren auf je eine zu verengen, macht fast sprachlos. Hier hat das Büro vergessen hinzuzuschreiben, dass dann die Zufahrt zur Innenstadt am besten gleich ab der Europastraße gesperrt werden soll. Das Verkehrschaos, der Verdrängungseffekt und die Rückstaus, die durch so eine Einspurigkeit verursacht werden haben wir noch sehr gut in Erinnerung. Hier sind die Gutachter weit am Ziel vorbeigerauscht. Schade um das Geld, das das Gutachten gekostet hat.
Die CSU stimmt daher mit der Verwaltung, zur Sicherheit für ALLE die Umlaufsperren beizubehalten, bis durch die neuen Planungen für den Umbau des Allgäuer Ring andere Variationen denkbar sind und – nebenbei bemerkt – weil dies von einigen immer gerne angezweifelt wird: Wir sind durchaus der Meinung, dass solche Maßnahmen zum laufenden Geschäft der Verwaltung gehören.“
Anmerkung: Der in der Neu-Ulmer Zeitung abgedruckte Ausspruch über „den Kleinkram“ kam nicht von der CSU!
Artikel dazu aus der Südwest Presse und Neu-Ulmer Zeitung vom 14.07.2017