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Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm: Strategische Weichenstellung für eine nachhaltige Zukunft

6. Juni 2025

Die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm stehen vor wegweisenden Entscheidungen – Energiewende, Investitionen und wirtschaftliche Stabilität bestimmen den Kurs für die Zukunft

CSU Stadtratsfraktion Neu-Ulm
Sitzung des Ausschusses für Finanzen, Inneres und Bürgerdienste am Mittwoch, 4.6.2025, Tagesordnungspunkt 2 Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm – Jahresabschluss 2024

Stellungnahme:

Sehr geehrter Herr Eder,

Besten Dank für die Vorlage des SWU-Jahresabschlusses 2024. Während das Geschäftsjahr 2023 für die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm mit einem Ergebnis inklusive der Ergebnisabführungen der 100%-Töchter mit 5,3 Mio. € noch von gutem wirtschaftlichem Erfolg gekrönt war, zeichnete sich bereits ab, dass sich dies in den kommenden Jahren nicht ohne Weiteres in gleicher Weise fortführen lassen wird. Das liegt vor allem am anhaltenden Kostendruck und den hohen Investitionskosten, die in den nächsten Jahren aufgebracht werden müssen, damit die Energiewende und der Aufbau weiterer Geschäftsfelder gelingt. Angesichts der rasanten Entwicklungen in der Energiewirtschaft ist es unausweichlich, dass die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm nicht ausschließlich an Bewährtem festhalten können. Dies würde nach und nach dazu führen, dass sie von anderen, größeren Energieanbietern verdrängt werden könnten.

Auf unseren Stadtwerken lastet damit ein immenser Druck. Die kommenden zwei bis drei Jahre werden entscheiden, ob und inwieweit die Koalitionsvereinbarung im Bund umgesetzt werden kann, ob wir den Herausforderungen und Widrigkeiten gewachsen sind und ob wir die damit verbundenen Chancen nutzen können.

Vor diesem Hintergrund ist auch der Jahresabschluss 2024 mit einem Ergebnis von 1,8 Mio. € als zufriedenstellend einzuschätzen. Erfreulich ist das Ergebnis der SWU Energie, beim Verkehr ist das Ergebnis von notwendigen Investitionen in die Energiewende und die Gleisinfrastruktur geprägt. Erfreulich ist hier der Anstieg der Fahrgastzahlen von 39,29 Mio. in 2023 auf 41,35 Mio. in 2024. Das finanzielle Defizit wird hier von der SWU GmbH ausgeglichen.

Erfreulicherweise ist es den SWU gemeinsam mit den beiden Städten gelungen, die Weichen für die strategische Neuausrichtung für die Zukunft so zu stellen, dass eine Entwicklung vom Energieversorger zum kommunalen Lösungsanbieter in vielen Geschäftsfeldern schon eingeleitet werden konnte, d. h. kommunale Wärmewende, Personalentwicklung und Digitalisierung, z. B. das neue SWU-Rechenzentrum am Oberen Eselsberg.

Zur guten Bewältigung dieser Transformationsaufgaben benötigen die SWU und die beiden Städte einen „langen Atem“ und eine klare Strategie.

Auf der Habenseite steht jedenfalls, dass unser kommunales Unternehmen ein hohes Vertrauen in der Bevölkerung genießt und präferierter Partner für die Energie- und Wärmewende der Kommunen ist.

Wir können in diesen sicherlich nicht einfachen Zeiten schon mit einer gewissen Zuversicht in die strategische Neuausrichtung gehen. Dies wird letztendlich auch zu positiven wirtschaftlichen Ergebnissen beitragen.

Dem Beschlussvorschlag werden wir zustimmen.

Johannes Stingl

(Bildquelle: Pixabay)