Wie viel Feuerwehr benötigt die Stadt Neu-Ulm beim Löschen, Retten, Bergen, Schützen?
2. Oktober 2020Feuerwehrbedarfsplan beschlossen. Beim Personalentwicklungskonzept legen wir neben dem moderaten Aufwuchs bei den Hauptamtlichen besonderen Wert auf die ehrenamtlichen Feuerwehrleute.
Sitzung des Stadtrats am 30.09.2020, TOP 2 Feuerwehrbedarfsplan
Stellungnahme der CSU/JU-Fraktionsgemeinschaft im Stadtrat Neu-Ulm
„Besten Dank für die Vorlage des Feuerwehrbedarfsplans.
Der vorliegende Feuerwehrbedarfsplan gibt schlüssige Antworten auf die Frage „Wie viel Feuerwehr benötigt die Stadt Neu-Ulm beim Löschen, Retten Bergen, Schützen?“. Er ist daher eine wichtige Richtschnur für den Stadtrat bei allen Entscheidungen im Feuerwehrbereich.
Es ging beim Feuerwehrbedarfsplan darum, in einem sorgfältigen und abgestimmten Verfahren mit allen Beteiligten eine Fortschreibung des Feuerwehrbedarfsplans zu erreichen.
Es wurden alle zentralen Fragestellungen im Zusammenhang mit der Definition einer den örtlichen Verhältnissen entsprechend leistungsfähigen Feuerwehr nach dem Feuerwehrgesetz bearbeitet.
Bisherige strukturelle Vorgaben und strategische Entscheidungen wurden berücksichtigt und der derzeitige Sachstand – auch vor dem Hintergrund weiterer Veränderungspotenziale – bewertet.
Herausgekommen ist ein Plan, der aus Sicht der CSU/JU-Fraktionsgemeinschaft das „Kunststück“ fertigbringt, zwingende gesetzliche Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der städtischen Feuerwehr mit einem vernünftigen und machbaren Maßnahmenplan in Einklang zu bringen.
Diesen Weg, den der Feuerwehrbedarfsplan vorgibt, begrüßen wir und werden ihn mitgehen.
Wir begrüßen das vorgeschlagene „4-Säulen-Personalkonzept“. Es basiert auf einem vernünftigen Personalmix aus haupt- und ehrenamtlichen Kräften.
Elemente wie die „Ständige Wache“ und die schnelle Ergänzungseinheit werden die Einhaltung der Hilfsfristen gewährleisten. Das ist für uns eine zwingende Vorgabe, bei deren Einhaltung es keinen Diskussionsspielraum gibt.
Beim Personalentwicklungskonzept legen wir neben dem moderaten Aufwuchs bei den Hauptamtlichen besonderen Wert auf die ehrenamtlichen Feuerwehrleute. Nach wie vor stehen neben einem Hauptamtlichen bei unserer Feuerwehr sieben bis acht Ehrenamtliche, ohne die eine nachhaltige Durchhaltefähigkeit nicht zu gewährleisten ist. Wir setzen also auch weiterhin auf die Ehrenamtlichen!
Bei der Ausarbeitung der Detailkonzepte wie z.B. Qualifizierungskonzept, Fitnessvorsorge usw. sehen wir breite Beteiligungsmöglichkeiten für die Ehrenamtlichen. Wir müssen weiterhin alles unternehmen, um Ehrenamtliche zu gewinnen, an uns zu binden und dies beginnt schon bei den Kinder- und Jugendfeuerwehren.
Ein erfolgreicher Feuerwehreinsatz beginnt mit einer schlüssigen und punktgenauen Alarmierung!
Wir sind dankbar, dass der Feuerwehrbedarfsplan auch hier ansetzt und eine Überarbeitung der Alarmierungsplanung in Abstimmung mit dem zuständigen Landratsamt vorschlägt. Das Landratsamt und die Integrierte Leitstelle Donau-Iller sind nun neben der Stadt dringend gebeten, zügig zur Implementierung einer für die Stadt Neu-Ulm bedarfsgerechten Form der Alarmierung der Feuerwehr beizutragen.
Wir sind als Stadt mit unserer Feuerwehr auf die enge Zusammenarbeit mit allen Rettungsorganisationen in der Region angewiesen. Dies gilt nach unserem Verständnis in besonderem Maße in Richtung der Ulmer Feuerwehr.
Das Fahrzeug- und Ausrüstungskonzept wurde mit viel Sachverstand und „Augenmaß“ aufgestellt. Die Vorgehensweise mit einem auf mittelfristige Sicht ausgelegten Konzept hat sich in der Vergangenheit bewährt. Es hat auch dazu geführt, dass wir zum Beispiel bei den Fahrzeugen keine akuten Fähigkeitslücken haben. Im Hinblick auf unseren Haushalt ist bei den Beschaffungen weiterhin Augenmaß und Flexibilität gefordert.
Bei den Feuerwehrhäusern sollten wir mit Umbau und Sanierung in Finningen, Holzschwang und bei der Hauptwache beginnen. Für weitere Planungen gilt das mit dem „Augenmaß“ und unserem „Haushalt“ auch hier.
Wir haben mit diesem Feuerwehrbedarfsplan für die nächsten fünf Jahre eine hervorragende Grundlage für das Geschehen rund um die Feuerwehren in Neu-Ulm geschaffen.
Wenn ich „Feuerwehren in Neu-Ulm“ sage, ist dies auch ein Bekenntnis von CSU und JU zu den Feuerwehren in den Stadtteilen.
Den Feuerwehren in Neu-Ulm wünschen wir getreu dem Leitspruch „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ möglichst wenig Einsätze und wenn Einsatz, dann erfolgreich und unfallfrei.“
Johannes Stingl