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Neu-Ulm 2030 – Anlagen der Bundesfestung

9. Oktober 2016

CSU-Fraktion stellt Prüfantrag zu den Neu-Ulmer Bundesfestungsanlagen.

„Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Noerenberg,

wir möchten folgenden Prüfantrag zu den Neu-Ulmer Bundesfestungsanlagen einbringen:

Der zuständige Ausschuss beauftragt:

  • Eine Bewertung der einzelnen Anlagenteile durch die Stadtverwaltung mit Einschätzung des Gesamtzustandes der Teile der Bundesfestungsanlagen auf Neu-Ulmer Gemarkung.
    • Vorstellung des Ergebnisses 2017 im zuständigen Gremium.
  • Die Erstellung eines Infrastrukturprogramms, so wie der Fachbereich vier dies für das Neu-Ulmer Straßennetz durchgeführt hat.
    • Wir erwarten hier eine Darstellung, in welchem Bereich welcher Sanierungsbedarf besteht mit Darlegung der Dringlichkeiten sowie Kostenschätzungen.

Begründung:

Die Neu-Ulmer Anlagen der Bundesfestung sind so ziemlich das Einzige, was Neu-Ulm an altem Kulturgut bzw. alter Architektur zu bieten hat. Dieses „Pfund“ ist ein wesentlicher Bestandteil der noch jungen Geschichte Neu-Ulms, das aber leider an manchen Stellen nicht nur witterungsbedingte Schäden erlitten hat. Gerade jetzt, im Rahmen der Planungen für das bevorstehende Stadtjubiläum dürfen wir die Bundesfestung als Identitätsstiftenden Faktor nicht unbeachtet lassen.
Da der Erhalt und evtl. Sanierungen der Festungsanlagen einen hohen finanziellen Aufwand und auch großen zeitlichen Vorlauf benötigen ist es wichtig, sich jetzt eine Übersicht verschaffen zu können um je nach finanzieller Größenordnung einzelne Sanierungsschritte einleiten zu können. Als Fakt können wir voraussetzen, dass das Instandhalten der Festungsanlagen ein mehrjähriges Projekt wird, das die Stadt viel Geld kosten wird.
Wir erinnern uns noch bestens an die Diskussion vor der Landesgartenschau, ob die Caponniere 4 denkmalgerecht ausgegraben oder „platt“ gemacht werden soll. Wir sind dankbar, dass sich die Mehrheit des Rates damals für das Restaurieren entschieden hat. Ähnliche Diskussionen werden wir in den nächsten Jahren wohl auch für die auf Neu-Ulmer Gebiet liegenden Teile der Bundesfestung führen müssen.

Ein uns bekanntes negatives Beispiel des derzeitigen Zustandes:

Die in der Caponniere 6 gelagerte Veranstaltungstechnik ist nicht mehr vor den schädlichen Einflüssen von Witterung und Feuchtigkeit geschützt. Ursache – undichtes Dach? Die dort gelagerten Gegenstände leiden natürlich darunter, was nicht unwesentliche Folgekosten verursacht.

Ein positives Beispiel:

Zwischen 2012 und heute haben wir für die CSU mehrere Anträge gestellt, was das Eingangstor zum Glacis-Ost mit der Caponniere 4 anbelangt:

  • Z. B.: WC-Anlage, bessere Beschattung durch mehr Sonnenschirme, Beseitigung der Stolperfallen durch lose oder gebrochene Fußbodendielen, Überdachung des Eingangsbereichs zur Caponniere um fortschreitende Wasserschäden zu verhindern und der wieder auftretenden Mauer-Fäulnis entgegen zu wirken, Wiederherstellung der Grünen Wand (Pylonen am Eingangsbereich) und anderes.

Viele dieser Anträge sind abgearbeitet und haben zur Verbesserung des Gesamtzustandes beigetragen und sind von den Gästen mehr als positiv und dankbar aufgenommen worden. Die Fußbodendielen im Veranstaltungsbereich auf der Caponniere werden in Kürze auch komplett erneuert.
Der Antrag zur Überdachung ist derzeit in Bearbeitung, die Wiederherstellung der Pylonen wurde leider im letzten Haushalt gestrichen bzw. verschoben. Hier befürchten wir, dass das damalige Preisniveau/-angebot für die Wiederherstellung nicht mehr eingehalten werden kann und es teurer wird (Herstellungskosten damals zur LGS nach unserer Kenntnis ca. 150.000 €).

Mit freundlichen Grüßen Rupert Seibold, Waltraud Oßwald“