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Das „grüne Wohnzimmer“ ist in die Jahre gekommen

5. April 2019

Umfangreiche Sanierungsarbeiten stehen an, um die gute Stube der Stadt Neu-Ulm, den Glacis-Park West, den aktuellen Anforderungen anzupassen. Neue Möblierung, ein neues Beleuchtungskonzept, Sanierung der Zuschauerplätze an der Veranstaltungsinsel und vieles mehr wird erforderlich sein, um unser grünes Wohnzimmer zu modernisieren.

Technischer Ausschuss, öffentlicher Lebensraum und Verkehr, Sitzung am 3. April 2019, TOP 5, Weitere Schritte zur Sanierung und Aufwertung der Glacis-Anlagen West

Stellungnahme der Stadtratsfraktion:

„Wir bedanken uns bei der Verwaltung, dass sie in unserem knapp 40 Jahre alten “grünen Wohnzimmer” eine so umfangreiche Bestandsaufnahme gemacht hat. Kleinere Ungereimtheiten fallen einem selbst auf, wenn man durch den Park geht. Dass aber die Möblierung und der Zustand einiger Bauten oder Beet-Bereiche so schlecht ist, sieht man tatsächlich erst, wenn man gezielt danach Ausschau hält.

Die von der Verwaltung der Vorlage beigefügten Fotos unterstreichen die Wichtigkeit der angedachten Maßnahmen. Auch der Aspekt der Sicherheit für Besucher des Parks wird durch diese Bestandsaufnahme deutlich. Alleine die Sitzflächen um die Veranstaltungsinsel sind ja so marode, dass hier unbedingter Handlungsbedarf besteht. Wenn man sich dann noch das Sammelsurium z. B. der Abfallbehälter und Infostelen anschaut, wird alles noch eindeutiger.

Die CSU-Fraktion befürwortet die vorgelegte Vorgehensweise und spricht sich auch für die angedachten Sanierungs- oder Erneuerungsmaßnahmen aus.

Allerdings müssen wir heute auch darauf eingehen, dass wir über zwei unterschiedliche Punkte sprechen, die wir getrennt betrachten und behandeln müssen. Einmal die Sanierung der Glacis-Anlagen und einmal über den Zustand und die Pläne für die Bundesfestung in diesem Bereich.

Denn beim Punkt 2.2 der Vorlage sieht das etwas anders aus als bei den Glacis-Anlagen:

Der zuständige Fachbereich 3 hat laut Vorlage selbst einen kurzfristigen Sanierungsbedarf in einzelnen Bereichen der Festungsanalage gesehen, um Eine Substanzgefährdung zu vermeiden. Genau so haben wir es nach einer Ortsbesichtigung des dortigen Teils der Bundesfestung auch gesehen. Jetzt soll ein Fachbüro ein Sanierungs- und Nutzungskonzept erstellen. So weit – so gut – oder auch nicht.

Dies soll ja nur eine Voruntersuchung sein, über die dann diskutiert, beraten und beschlossen werden soll. Bis 2021 soll daher der geplante Wasserspielplatz bzw. dessen Umsetzung zurückgestellt werden. Frühestens 2022 könnte demnach mit dem Spielplatz begonnen werden.

Und hier sehen wir Probleme, ob der Zeitplan dann auch eingehalten werden könnte. Das Konzept, die Beratungen darüber, Planungen, Bereitstellung der finanziellen Mittel und Umsetzungen in dieser Zeit – das erscheint uns ziemlich schön gerechnet. Wir fürchten, dass der zu untersuchende Bereich zu umfangreich ist und nicht in Abschnitten gemacht wird. Schon allein das Nutzungskonzept wird uns Monate in der Diskussion kosten – bei den Ideen und Wünschen, die dann im Rat aufkommen werden.

Wir sehen ein Problem darin, dass der Zustand z. B. der Künstlergarderobe und des Raums für die Veranstaltungstechnik noch mehrere Jahre so bleiben soll.

Ein Problem wird auch die Bereitstellung der finanziellen Mittel sein, weil wir fürchten, dass der Umfang des zu sanierenden Bereichs nur schwer zu vermitteln sein wird.

Und das größte Problem ist für uns, dass der Wasserspielplatz dann vermutlich nicht 2022 sondern noch später umgesetzt wird bzw. werden kann.

In der noch kommenden Beratung über die Konzepterarbeitung und erforderlichen Sanierungen wollen wir als CSU-Fraktion eine zeitliche Straffung, also einen kürzeren Zeitplan, einen Plan für eine vorzeitige Sanierung und dass das Nutzungskonzept dann ausgearbeitet wird, wenn wir wissen, welcher Teil der Festungsanlagen wann und wie saniert werden kann.“

Waltraud Oßwald