Erweiterung der Hochschule Neu-Ulm – jedoch mit Diskussionspunkten
6. Februar 2021Die HNU hat sich erfolgreich für die bayerische Technologie-Offensive beworben und soll erweitert werden – die Pkw-Stellplätze für Studierende sollen jedoch reduziert werden.
Dies sorgte nicht nur bei der Fraktionsgemeinschaft von CSU und JU im Ferienausschuss vom 03.02.2021 für Verwunderung.
„Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,
sehr geehrte Vertreter der Stadt Neu-Ulm,
im Namen der Fraktionsgemeinschaft von CSU und JU ich will der Hochschule Neu-Ulm gratulieren – nämlich zur erfolgreichen Bewerbung für das Programm „Hightech Agenda Plus“.
Bei der Hightech Agenda Plus handelt es sich um eine bundesweit einzigartige Technologie-Offensive, welche gezielte Innovationsimpulse setzen will – beispielsweise durch die Förderung von KI, einem Sanierungs- und Beschleunigungsprogramm für Hochschulen und Mobilfunk sowie die Unterstützung der digitalen Transformation.
Für die Neuschaffung von relevanten Professuren und Studienplätzen, die Schaffung von Spitzenforschungszentren und das Beschleunigen von regionalen Hochschulinitiativen in Bayern, stellt das Land insgesamt 3,5 Mrd. Euro zur Verfügung.
Dort, wo der Bund bisher zögert, will Bayern handeln und mit gutem Beispiel voran gehen.
Denn nicht erst seit gestern hat ein großer Wettbewerb um die klügsten Köpfe und die technologische Dominanz begonnen. Wir befinden uns inmitten einer Zeit des elementaren technologischen Umbruchs, deren Chancen wir nutzen müssen.
Aus Sicht der Fraktionsgemeinschaft von CSU und JU stellt die erfolgreiche Bewerbung für diese Hightech-Offensive eine zukunftsweisende und nachhaltige Chance dar – nicht nur für die Stadt Neu-Ulm, sondern für die gesamte Region.
Ein Grundstein für viele weitere zukunftsweisende Projekte, die Ansiedlung innovativer Unternehmen und die Schaffung zahlreicher neuer Arbeitsplätze – kurz gesagt ein weiterer Schritt, die Attraktivität der Stadt Neu-Ulm nachhaltig zu steigern.
Durch die erfolgreiche Bewerbung ist es möglich, die Hochschule Neu-Ulm baulich erweitern zu können und zusätzlich 28 neue Stellen im Bereich der Forschung zu schaffen. Wie auch schon in der Vergangenheit, unterstützt die Fraktionsgemeinschaft von CSU und JU die Hochschule Neu-Ulm bei der Festigung und Erweiterung des Hochschulstandortes.
Daher begrüßen wir den vorgeschlagenen Weg der Verwaltung, die planungsrechtlichen Voraussetzungen dafür zu schaffen.
Dennoch gilt es einen Punkt genauer unter die Lupe zu nehmen – nämlich den Wegfall von Stellplätzen für Studierende.
Nach aktueller Planung soll der Neubau im östlichen Grundstücksbereich der HNU entstehen. Dies bedingt jedoch einer Überbauung von Stellplätzen, welche alternativlos wegfallen sollen.
Insgesamt sollen durch die Erweiterung Platz für ca. 1.080 Studierende geschaffen werden, wodurch die Gesamtzahl an Studierenden der HNU auf ca. 4.500 ansteigt.
Aktuell bietet die HNU ca. 460 Stellplätze, von welchen – je nach Bauausführung – mindestens 40 gestrichen werden sollen. Dies würde bedeuten, dass lediglich 1 Stellplatz auf 10 Studierende entfällt. Realistisch? – Eher nicht!
Die Fraktionsgemeinschaft von CSU und JU sieht die Erweiterung der HNU und den Ausbau des Hochschulstandortes Neu-Ulm als einen großen Fortschritt für die Zukunft unserer Stadt. Daher stehen wir voll und ganz hinter den Bestrebungen der Verwaltung und der HNU hinsichtlich der Erweiterung.
Dennoch haben wir den Eindruck, dass es sich die Verwaltung beim Thema „Stellplätze“ in diesem Fall zu einfach macht – nach dem Motto „es wird schon irgendwie klappen“.
Daher bitten wir die Verwaltung, dass sie sich nochmals intensiv mit der Stellplatzproblematik beschäftigt, um dem zuständigen Gremium Alternativen anbieten zu können. Wir sind davon überzeugt, dass es Alternativen gibt, die für alle Seiten vertretbar und akzeptabel sind.“
Hans-Georg Maier