Realität und Berichterstattung
21. November 2021Es verwundert doch sehr, wie sich die Realität und die Berichterstattung der NUZ unterscheiden. War der Reporter auf der gleichen Sitzung wie die Ausschussmitglieder?
Manches mal fragen wir uns, ob die Berichtschreiber/Redakteure tatsächlich in der gleichen Sitzung wie unsere Stadträte waren. Bestes Beispiel aktuell der Bericht in der NUZ über das Bauvorhaben „Grüner Baum“ in der Friedenstraße.
Aus den Fakten, wie sie öffentlich auch im Ratsinfo nachlesbar sind, hat die NUZ richtigerweise zitiert, hier sei als Beispiel der Punkt genannt: „Verzicht des Bauherrn auf eine Tiefgaragen wegen höherem Grundwasser, daher Wegfall des Kinderspielplatzes“ usw.
Was der eigentliche Unterschied zwischen Realität und Berichterstattung ist:
Der Kollege Hans-Georg Maier hatte in der ersten Wortmeldung zu diesem Tagesordnungspunkt umfassend und detailliert die Änderungen zum Bauvorbescheid moniert. Er hat die Zweifel an den tatsächlichen Änderungsplänen auch eingehend begründet. Das fehlende Spielplatzangebot wurde von Maier bemängelt, da der Petrusplatz kein „ausgewiesener“ Spielplatz ist, die kleinen – laut Verwaltung – in der Nähe liegenden Spielplätze für die dort wohnenden Kinder gedacht sind und nicht alle umliegend wohnenden Kinder aus der Innenstadt aufnehmen können und außerdem ausreichend große Spielplätze mit einer reinen Gehzeit von mindestens knapp 10 Minuten erreichbar sind. Das widerspricht den Vorgaben, die sich die Stadt bzw. der Stadtrat vor einiger Zeit selbst gegeben hat.
(siehe dazu unseren Bericht vom 18.11.2021 – Link –).
Die Kollegin Richtmann und der Kollege Dr. Schuler von der FWG haben sich in ihren Wortmeldung den Ausführungen Maiers angeschlossen.
Wenn der Stadtbaudirektor mehrfach betont, dass man das Projekt rechtlich gesehen genehmigen müsse, dann kann das nur für die Ausführung der Bauvoranfrage gelten, die letztes Jahr genehmigt wurde. Und die sah ganz anders aus. Jetzt steht eine vormals genehmigte Tiefgarage und Spielplatz und zumindest etwas Grün gegen ein nun geplantes Doppelparkdeck und eben kein Spielplatz mehr und weniger Grün.
Es freut uns ja, dass Hans-Georg Maiers Stellungnahme letztendlich (nach einer von der CSU initiierten Sitzungsunterbrechung) im Ausschuss zu dem Antrag der FWG geführt und eine einheitliche Abstimmung erbracht hat. Aber dann sollte das auch die Presse der Richtigkeit wegen so berichten.
Vorschlag an die Presse: Der Bericht hätte evtl. mehr am tatsächlichen Ablauf der Sitzung orientiert, wenn nach der Sitzung mit dem Kollegen Maier gesprochen worden wäre. Mit der CSU kann man sprechen, wir beißen nicht.
Waltraud Oßwald
Foto:
Artikel in der NUZ: „Ärger um Bauprojekt: Zu wenig Grün am „Grünen Baum“ in Neu-Ulm“ (online nur ‚Plus‘-Bericht 19.11., in der Papierausgabe vollständig 20.11.2021).