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Wie stärken wir die Mobilität in Neu-Ulm?

10. Januar 2023

Das Thema unserer Einladung war „Mobilität der Zukunft – Neue Mobilität in Neu-Ulm“. Ganz in diesem Sinne haben auch die beiden Hauptredner der Veranstaltung zum Publikum gesprochen.

Ein Beispiel für „Mobilität der Zukunft“ ist ein Umdenken im Bereich der Mobilität, weswegen heute auch die beiden Gastredner bei unserem Neujahrsempfang sind.

Den Anfang machte Harald Moll, der Leiter Produktmanagement IVECO in Ulm. Er brachte den Zuhörern zum einen etwas über die Geschichte von Magirus, Iveco usw. in Ulm näher. Zum anderen beleuchtete er die Schwierigkeiten, aber auch das Engagement der Iveco-Group, wie das Ziel der Europäischen Kommission erreicht werden kann, spätestens bis 2050 auch im mittleren und Schwerlast-Verkehr Klimaneutral zu sein, dem sogenannten „Green-Deal“.

Die Iveco-Group geht jetzt sogar so weit, dass sie z. B. bis 2030 den Dieselbetrieb der Schwerlastfahrzeuge durch emissionsfreie Fahrzeuge um 50 % reduzieren will. Und bis 2040 sollen die Antriebe schrittweise auf alternative Energie umgestellt werden, z. B. mittels eines Brennstoffzellen-Betriebs. Hier könnte die CO²-Bilanz auch bei Langstrecken bei Sattelzugmaschinen wesentlich verbessert werden.

Ein wesentlicher Faktor im Bereich der Umsetzung zu batteriebetriebenen Motoren ist allerdings die Lade-Infrastruktur. Und genau an diesem Punkt sieht man auch, so Harald Moll, dass die Herausforderungen zur Klimaneutralität und zur „Mobilität der Zukunft“ groß bleiben.

Als weiterer Hauptredner des Abends ging Ralf Gummersbach ans Rednerpult. Als Geschäftsführer der SWU-Verkehr konnte er etwas mehr auf die direkten Auswirkungen der „Mobilität der Zukunft“ für Neu-Ulm eingehen. Gleich der Einstieg in seinen Vortrag zeigte, wie schwierig das Thema ist und wie schwer es auch ist, hier Lösungsansätze zu finden.

Im Bereich der Mobilität sei es in den letzten 30 Jahren leider nicht gelungen, die Emissionen wesentlich zu senken. Das liegt unter anderem auch daran, dass die Fahrzeuge zwar komfortabler und technisch auch sicherer wurden, aber damit auch größer, wodurch die Emission nicht verringert wurde.

Daher muss dringend der komplette Bereich der Mobilität auf den Prüfstand und Lösungsansätze müssen auch im Bahnverkehr und im ÖPNV gesucht werden. Dazu gehören intelligente Netze, eine ausreichende Elektrifizierung und die Anpassung der städtischen Infrastruktur. Und Neu-Ulm ist hier noch stark geprägt vom Individualverkehr.

Die Fahrgastgewinnung ist z. B. ein Schlüssel für mögliche Verbesserungen. Das bedeutet aber auch Taktverdichtungen, Verkürzung der Reisezeiten, eine Digitalisierung der Vertriebssysteme, Sharing-Angebote und anderes.

Der ÖPNV wird im Hinblick auf emissionsfreie Antriebe, laut Ralf Gummersbach, eine Vorreiterrolle spielen. Er gab aber auch zu bedenken, dass das ein zeitintensiver Prozess ist.

Allerdings gibt es hier und in anderen Bereichen des ÖPNV einige Erschwernisse, die nicht zu unterschätzen sind. Der aktuelle Fachkräftemangel ist hier nur ein Beispiel – aber sein Fazit lautete: „Keine Verkehrswende ohne Fahrer/innen“

Waltraud Oßwald

Lesen Sie gerne dazu den Bericht 1 des Empfangs

und Bericht 2, Rede des Fraktionsvorsitzenden.

(Fotos CSU-Fraktion. Gruppenfoto v.l. Ralf Gummersbach, Johannes Stingl, Harald Moll)

Zukunftsszenen-Foto ganz unten, Quelle: Pressebild Robert Bosch GmbH